Zum Auftakt des 100-jährigen Jubiläums der Anthroposophischen Medizin lädt die medizinische Sektion am Goetheanum herzlich zur Forschungskonferenz «Geisteswissenschaft und Medizin» am Goetheanum ein. Zu Ostern 1920 fand im Glashaus am Goetheanum der erste Fachkurs Rudolf Steiners für Ärzte und Medizinstudenten statt. 20 eindrucksvolle Vorträge mit dem Anliegen einer grundlegenden Reform der Medizin, im Rahmen derer ausgehend von der Naturwissenschaft die geistige Dimension des Menschen in ihrer Beziehung zur Natur und dem Kosmos erforscht und integriert werden sollte. Das führte zu vielfältigen methodischen und anthropologischen Anregungen mit unmittelbaren Auswirkungen für die Diagnostik und Therapie. Während der Forschungskonferenz werden drei Schwerpunkte behandelt:
1. Der Überwindung des Herz-Pumpen-Paradigmas hin zu einer ganzheitlichen Kreislauflehre – «denn die Herztätigkeit ist nicht eine Ursache, sondern sie ist eine Folge»
2. Dem Problem der motorischen Nerven – «durch das Nervensystem wird nicht irgendein Wille in Szene gesetzt, sondern dasjenige, was durch den Willen geschieht in uns, wird wahrgenommen»
3. Der Beziehung von Darm und Gehirn – «die Darmorgane sind die getreue Reversseite der Gehirnorgane […] das ist ein außerordentlich bedeutsamer Zusammenhang, der auf das ganze Schaffen der Natur ungeheuer viel Licht wirft».