Das Bedürfnis nach einer menschlichen und ganzheitlichen Medizin findet sich heute
gleichermassen bei Patient:innen, Pflegefachkräften, Therapeut:innen und Ärzt:innen.
Die Anthroposophische Medizin ist eine integrative Medizin, die neben dem naturwissenschaftlich
erfassbaren Körper auch die seelischen und geistigen Dimensionen
des Menschen berücksichtigt. Lerne Wege kennen mit Patient:innen in eine vertiefte
Begegnung zu kommen und Methoden wie die körperlichen, seelischen und geistigen
Bedürfnisse von Patient:innen individuell erfasst und in einem integrativen Behandlungskonzept
vereint werden können!
Für Ärzt:innen, Pflegende, Therapeut:innen, medizinische Fachpersonen sowie Studierende
In der aktuellen Ausgabe finden Sie eine Untersuchung zur Wirkung sehr hoher Arzneimittelpotenzen sowie einen Artikel zu Sicherheit und Nutzen von Arzneimitteln, der auf aktuelle Entwicklungen referiert, aber auch grundsätzliche Fragen dieser Debatte diskutiert. Lesen Sie eine illustrative Arbeit zum Zitronen- und Quittenbaum sowie Anwendungserfahrungen mit dem Heuschnupfenmittel Gencydo®. Im Interview lernen Sie Vesna Forštnerič Lesjak kennen, Pharmazeutin und Co-Leiterin der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum.
Mit dieser Ausgabe erwartet Sie ein interessantes Themenheft rund um die Perioperative Medizin. Lesen Sie, welche Möglichkeiten und Grenzen der Chirurgie es aus anthroposophischer Perspektive gibt. Des Weiteren wird der Einfluss von Chirurgie und Narkose auf das Immunsystem und auf die Heilung beleuchtet, die bereits vor der Operation beginnt. Die Bedeutung von Wärme für die postoperative Rekonvaleszenz, aber auch die Bedeutung des Mikrobioms für den perioperativen Verlauf werden veranschaulicht. Wie eine gute Wundheilung gelingen kann, zeigen ein Artikel sowie eine Fallvignette.
Wahrnehmung und Wirklichkeit in Diagnose und Therapie
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Wie fühlt es sich an, jemanden wiederzusehen, den man schon lange nicht mehr gesehen hat? Wie war es, sich nach langer Trennung – oder rein „virtueller“ Kommunikation – endlich wieder persönlich zu begegnen, nachdem die Corona-Beschränkungen gelockert wurden? Für viele brachte die Erfahrung des Wieder-Zusammenkommens Freude, Wärme, Bereicherung und Lebendigkeit. Nicht selten wurde einem erst dann bewusst, was man wirklich vermisst hatte.
Doch die Folgen und Herausforderungen dieser begrenzten Verbindung und Wahrnehmung sind aus unserem therapeutischen Alltag nicht verschwunden. Sie nehmen sogar weiter zu und intensivieren sich als Teil eines Prozesses, der mit der zunehmenden Abhängigkeit von einer technisierten Form der Medizin entstanden ist und in den letzten Jahren eine exponentielle Beschleunigung erfahren hat – sei es durch Labortests, bildgebende Verfahren, genetische Untersuchungen, elektronische Aufzeichnungen, telemedizinische Beratung oder künstliche Intelligenz. Diese in ihrer Schnelligkeit und Komplexität menschliches Maß vielfach sprengenden Entwicklungen laufen konsequent darauf hinaus, die menschliche Begegnung als zentralen Teil des Heilungsgeschehens zu eliminieren.
Die Erkenntnisse der Anthroposophischen Medizin bringen wesentliche Einsichten in den Prozess der Begegnung, in die Entwicklung unserer Fähigkeiten hin zur therapeutischen Intuition. Das schließt die Anerkennung der Wege ein, durch die uns Karma in eine Beziehung zueinanderführt. Diese schicksalhaften Fügungen, in deren „Ermöglichungsraum“ sich leibliche, seelische und geistige Entwicklung entfalten, sind Teil all unserer Begegnungen, ob mit Patientinnen und Patienten, Kolleginnen und Kollegen oder Gemeinschaften, mit der irdischen oder geistigen Welt.
Die Internationale Jahreskonferenz 2024 der Medizinischen Sektion wird sich mit zentralen Fragen beschäftigen: „Wie können wir wahrnehmen, was wahr ist?“ und „Was bringt die anthroposophische Geisteswissenschaft konkret für die Heilkunst in der heutigen Welt?“. Diese Fragen werden während der Tagung aus vielen Perspektiven beleuchtet, durch Fachtagungen, spirituelle Vertiefungsarbeit, multiprofessionelle Arbeitsgruppen, Vorträge, Falldarstellungen und Werkstattgespräche.
Wir werden zudem das 100-jährige Bestehen der Medizinischen Sektion feiern und mit besonderen Beiträgen die entsprechenden Jubiläen des Jungmedizinerkurses, des Heilpädagogischen Kurses und – als letzte und am meisten in die Zukunft weisende Tat Rudolf Steiners für die medizinische Bewegung – des Pastoralmedizinischen Kurses in den Mittelpunkt stellen.
Wir hoffen, dass in der Tagungsgemeinschaft der entscheidende Beitrag der Anthroposophischen Medizin für die umfassenden Herausforderungen der Zeit und ihre beflügelnde Zukunftskraft wahrnehmbar werden können.
Für die Sektionsleitung und das IKAM-Kollegium
Marion Debus, Karin Michael und Adam Blanning
Die Veranstaltung wird mit VAOAS Credits anerkannt.
An unserem Heilpflanzentag lernen wir die Arbeit von HORTUS OFFICINARUM und dessen Projekte kennen. Wir besichtigen in der Weleda und auf dem Froloo die biologisch-dynamische Anzucht und den Heilpflanzenanbau und vertiefen uns in die vielfältige therapeutische Anwendung der Heilpflanzen.
HORTUS OFFICINARUM ist eine 2008 gegründete Non-Profit-Organisation, die sich für die Vielfalt, den Erhalt und die Verbesserung von Heilpflanzensaatgut im biologisch-dynamischen Anbau einsetzt. Der Verein trägt dazu bei, dass Heilmittel und Naturkosmetika langfristig in einer guten Qualität – die schon beim Saatgut für die verwendeten Pflanzen beginnt – angeboten werden können. Die von HORTUS OFFICINARUM kultivierten Herkünfte sind samenfest und somit nachbaufähig. Hybridzüchtung und gentechnische Manipulationen kommen nicht zum Einsatz. Saatgut wird grundsätzlich als Gemeingut verstanden, das allen Menschen frei zugänglich sein soll und nicht durch gewinnorientierte Eigentumsansprüche – wie Patente und Züchtungstechniken mit patentähnlicher Wirkung – privatisiert werden darf.
Wann
Samstag 25. Mai 2024 von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr
Wo
Weleda AG, Dychweg 14, 4144 Arlesheim, bis 14:45
HORTUS OFFICINARUM, Anbaufläche „Froloo“, 4106 Therwil, ab 15:15
(Am besten erreichbar über den „Bruderholzhof“ an der Bruderholzstrasse 160 in 4104 Oberwil)
Mit
Nicole Söll, Biologin und Co-Präsidentin Hortus Officinarum
Christof Hatebur, Agraringenieur und Co-Präsident Hortus Officinarum
Ruth Richter, ehemalige Gärtnerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Hortus Officinarum
Nora Hils, Gärtnerin
Dr. med. Eva Streit, Fachärztin Innere Medizin und Pneumologie
Kurskosten inkl. Verpflegung (Lunchpaket):
Nicht VAOAS Mitglieder : CHF 80.-
VAOAS Mitglieder : CHF 60.-
Assistenzärzt:innen : CHF 50.-
Studierende : CHF 30.-
In dieser Ausgabe geht es um die Vergesellschaftung zweier Metalle in einem Arzneimittel am Beispiel von Cupro-Stibium. Es folgt ein Artikel, der die Beziehung von Bewegungs- und Ruhewärme ausleuchtet. Ein Beitrag zweier amerikanischer Kollegen stellt die Robinienmistel und ihr therapeutisches Potenzial ganz in den Mittelpunkt. Lesen Sie eine anthroposophische Pflanzenbetrachtung des Johanniskrauts sowie zwei anschauliche Fallvignetten zu sibirischem Bryophyllum und Tulipa.
Von der ganzheitlichen Anamnese zum integrativen Therapiekonzept
Die Ärzt:innenausbildung der Akademie Arlesheim für Anthroposophische Medizin (AAA) ist eine zweijährige Ausbildung für Fach- und Assistenzärzt:innen sowie Studierende der Medizin. Anhand eines systematischen Curriculums werden Grundlagen, Arbeitsweisen und praktische Fähigkeiten vermittelt, mit dem Ziel, die Anthroposophische Medizin selbständig anzuwenden.
Anthroposophische Medizin praxisorientiert – individuell, integrativ, ganzheitlich und evidenzbasiert: Die Ärzt:innenausbildung an der Klinik Arlesheim ist als berufsbegleitender Entwicklungsweg über zwei Jahre konzipiert und vermittelt die Grundlagen und praktischen Fähigkeiten der Anthroposophischen Medizin. Sie beinhaltet zwölf Module (6 Wochenenden, 5 Blockwochen). Die Ausbildung ermöglicht den Erwerb des Zertifikats “Arzt/Ärztin für anthroposophische Medizin”.
Termine 2024/26
2024
Modul 1: 29.02. – 03.03. Mensch und Leben (Start: Do 18h) Modul 2: 19.04. – 21.04. Mensch und Seele Modul 3: 07.06. – 09.06. Mensch und Geist Modul 4: 27.06. – 30.06. Naturexkursion (Start: Do 18h) Modul 5: 16.08. – 18.08. Konstitution und Schicksal Modul 6: 20.09. – 22.09. Krankheit und Entwicklung Modul 7: 14.10. – 20.10. Praxistrainingswoche Modul 8: Fakultative Hospitations- und Praktikumszeit
2025
Modul 9: 17.03. – 23.03. Medizin und Erde Modul 10: 30.06. – 06.07. Heilmittelwoche Modul 11: 20.10. – 26.10. Medizin und Gesellschaft
2026
Modul 12: 19.01. – 25.01. Medizin und Spiritualität
Die aufeinander aufbauenden Module können ggf. auch in einem späteren Jahr nachgeholt werden, wodurch die Ausbildung individuell über einen längeren Zeitraum organisiert werden kann.
Das Bedürfnis nach einer menschlichen und ganzheitlichen Medizin findet sich heute gleichermassen bei Patient:innen, Pflegefachkräften, Therapeut:innen und Ärzt:innen.
Die Anthroposophische Medizin ist eine integrative Medizin, die neben dem naturwissenschaftlich erfassbaren Körper auch die seelischen und geistigen Dimensionen des Menschen berücksichtigt. Wie ist es möglich, in eine vertiefte Begegnung mit den Patient:innen zu kommen? Wie können die körperlichen, seelischen und spirituellen Bedürfnisse der Patient:innen individuell erfasst und in einem integrativen Behandlungskonzept vereint werden?
Die Einführungsseminare ermöglichen, die Anthroposophische Medizin zu entdecken, ihre Konzepte kennen zu lernen und erste eigene Erfahrungen mit ihren therapeutischen Angeboten zu machen. Dazu können äussere Anwendungen erlebt und Arbeitsgruppen zu Kunst- und Bewegungstherapien besucht werden.
Für Ärzt:innen, Studierende der Medizin, Pfelgende und Therapeut:innen
Ort:
Die Veranstaltungen werden hybrid durchgeführt:
° Vor Ort: mit Lunch, Haus 21, zentraler Hörsaal, Kantonsspital, CH-9007 St. Gallen
° Livestream: für alle Interessentinnen und Interessenten ab 13:00 Uhr
Wirksamkeit von Brustwickel mit Lavendelöl bei der Verbesserung von Husten und Atemnot bei Säuglingen mit Bronchiolitis: eine multizentrische randomisierte kontrollierte Studie
Ziel dieser klinischen Studie ist es herauszufinden, ob Brustwickel mit Lavendelöl den Husten bei Säuglingen mit Bronchiolitis im Vergleich zur Standardversorgung lindern. Darüber hinaus werden die Forscher bewerten, ob Atembeschwerden, nächtliches Aufwachen und Auswirkungen auf die Eltern durch die Brustwickel mit Lavendelöl verbessert werden. Säuglinge werden nach dem Zufallsprinzip entweder einer Standardversorgung mit zusätzlicher Brustpackung mit Lavendelöl oder einer Standardversorgung allein zugeteilt. Die Studie wird an zwei Standorten in der Schweiz durchgeführt, am Universitätsspital Genf und am Kantonsspital Freiburg.